© Suling & Zenk GbR / Erstellt am 27.04.2024 - 10:04 Uhr

DORMAGO

Mit „VR-Brille“ in spezielle Situation eintauchen

27.04.2021 / 20:12 Uhr — Presseinfo / duz

Ein neues Kapitel in der Arbeit der Verkehrsunfallprävention der nordrhein-westfälischen Polizei: „Mit dem Einsatz der Virtual Reality Brillen heben wir die Präventionsarbeit bei Verkehrsunfällen mit schweren und schwersten Unfallfolgen im Straßenverkehr auf ein neues Level“, sagte heute Innenminister Herbert Reul. An dem Pilotprojekt, das voraussichtlich bis Ende des Jahres laufen wird, nehmen zunächst zehn Kreispolizeibehörden teil, darunter auch der Rhein-Kreis Neuss.

Die Verkehrsunfallprävention wendet sich nach dem Prinzip des lebenslangen Lernens an alle Alters- und Zielgruppen, vorrangig an besonders gefährdete Verkehrsteilnehmer, wie etwa Radfahrer und Pedelecfahrer. Schon länger setzt die nordrhein-westfälische Polizei dabei nicht nur auf das Mahnen und Warnen, sondern auch auf das „Erlebbarmachen“ der Gefahrenmomente im Straßenverkehr. Technische Hilfsmittel wie Gurtschlitten (ein Gerät, das die auf den Pkw-Fahrer wirkenden Kräfte bei einem Frontalzusammenstoß und die Notwendigkeit des Tragens des Sicherheitsgurtes demonstrieren soll) oder auch die sogenannte „Torkelbrille“ zur Darstellung körperlicher Einschränkung nach dem Konsum von Drogen oder Alkohol gehören seit Jahren zum Repertoire der Polizei. „Nun wollen wir etwas Neues ausprobieren, mit dem der Verkehrsteilnehmer im wahrsten Sinne des Wortes virtuell in eine Situation eintaucht“, so Reul bei der Vorstellung der „VR-Brillen“.

In einem ersten 360-Grad-Film, den die Polizei Nordrhein-Westfalen eigens für das Pilotprojekt erstellt hat, wird der Nutzer der VR-Brille zunächst virtuell auf ein Fahrrad gesetzt. Beeindruckend realistisch erlebt der Proband während der Fahrt, wie er von einem abbiegenden Lkw-Fahrer übersehen und erfasst wird. In der zweiten Einstellung wechselt die Perspektive und man betrachtet die Abläufe aus der Sicht des Berufskraftfahrers. Speziell dieser Blick aus dem Führerhaus dürfte den meisten Radlern fremd sein und ihre Sinne für den „Toten Winkel“ und seine Gefahren schärfen. Auch das gegenseitige Verständnis unterschiedlicher Verkehrsteilnehmer füreinander wird gefördert.

Die Brillen werden am 3. Mai ausgeliefert. Zukünftige 360-Grad-Filme werden die Themen „Der Straßenverkehrsraum aus Kindersicht“ und „Ablenkung im Straßenverkehr“ zum Inhalt haben.

 

Fotoquelle: ©IM NRW / Jochen Tack

Pressefotos
Das Pilotprojekt wurde heute vorgestellt
Das Pilotprojekt wurde heute vorgestellt